«Auschwitz liegt nicht in der Schweiz», behauptete 1995 ein Bundesrat. Irrtum. Die Ausschaffung von Simon und Céline Zagiel zum Beispiel führte im August 1942 von Bern via Frankreich nach Auschwitz. Anhand von Geschichten über Geflüchtete, Diplomaten und Beamte aus den Jahren zeichnet Hannah Einhaus das Bild einer zerrissenen Schweiz im Krieg nach, zwischen Anpassung und Widerstand, zwischen humanitärer Tradition und tiefsitzendem Antisemitismus. Sie zeigt im Weiteren das lange Widerstreben der offiziellen Schweiz auf, einen Gedenkort für NS-Opfer zu errichten. Erst knapp 80 Jahre nach Kriegsende ist der Bund aktiv geworden.
Referentin: Dr. Hannah Einhaus, Historikerin
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